Sonntag, 21. Februar 2016

Es Schlumpft, Blattert und Clownt in den Straßen


Da bin ich wieder – passend zur schönsten Jahreszeit der Schweiz. Nein, nicht Winter. Fasnacht. 


Es sind die „drey scheenschte Dääg“ in Basel. Und bei der Mehrheit ist der Sammelwahn ausgebrochen. Da wird es wieder ganz offensichtlich, wir stammen von den Jägern und Sammlern ab. Die wartende Fasnachtsmeute säumt links und rechts die Straßen. Die trommelnden, pfeifenden und skurrilen Cliquen werfen so einiges von ihren wild geschmückten Wagen: Kartoffeln, Zwiebeln und (volle) Milchkartons. Mimosen, Rosen und noch mehr Mimosen. Bonbons, Lutscher, Schokolade und Kartoffelchips. Basler Fasnacht – da wo sich die Zuschauer noch um Mohrrüben, Lauch und Rosen kloppen.


Es scheint fast so, als ob es sonst die ganze Woche in den Basler Haushalten nichts zu essen gibt. Mit riesigen Einkaufstüten – eine in der linken, eine in der rechten Hand – drängen sie an die Wagen und stopfen sich die Taschen voll. Gierig reißen sie ihre Hände in die Höhe. Lautstark feuern sie die Cliquen an, noch mehr vom Wagen zu werfen. Freudig schreien sie einander zu, was am Abend auf den Tisch kommt. 


Die meisten Rufe ersticken jedoch in einer riesen Wolke aus Räppli – besser bekannt als Konfetti. Der Asphalt ist an einigen Straßenabschnitten vollkommen überdeckt. Zentimeterhoch liegen die bunten Schnipsel. Tief und dicht – eine stattliche Konfettidecke breitet sich über die Basler Straßen. Verschluckt jedes Geräusch. Federt jeden Schritt ab. Da werden sogar die Skigebiete in Graubünden neidisch. Dort träumen sie noch von einer so dichten Schneedecke.

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