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Sonntag, 21. Februar 2016

Es Schlumpft, Blattert und Clownt in den Straßen


Da bin ich wieder – passend zur schönsten Jahreszeit der Schweiz. Nein, nicht Winter. Fasnacht. 


Es sind die „drey scheenschte Dääg“ in Basel. Und bei der Mehrheit ist der Sammelwahn ausgebrochen. Da wird es wieder ganz offensichtlich, wir stammen von den Jägern und Sammlern ab. Die wartende Fasnachtsmeute säumt links und rechts die Straßen. Die trommelnden, pfeifenden und skurrilen Cliquen werfen so einiges von ihren wild geschmückten Wagen: Kartoffeln, Zwiebeln und (volle) Milchkartons. Mimosen, Rosen und noch mehr Mimosen. Bonbons, Lutscher, Schokolade und Kartoffelchips. Basler Fasnacht – da wo sich die Zuschauer noch um Mohrrüben, Lauch und Rosen kloppen.


Es scheint fast so, als ob es sonst die ganze Woche in den Basler Haushalten nichts zu essen gibt. Mit riesigen Einkaufstüten – eine in der linken, eine in der rechten Hand – drängen sie an die Wagen und stopfen sich die Taschen voll. Gierig reißen sie ihre Hände in die Höhe. Lautstark feuern sie die Cliquen an, noch mehr vom Wagen zu werfen. Freudig schreien sie einander zu, was am Abend auf den Tisch kommt. 


Die meisten Rufe ersticken jedoch in einer riesen Wolke aus Räppli – besser bekannt als Konfetti. Der Asphalt ist an einigen Straßenabschnitten vollkommen überdeckt. Zentimeterhoch liegen die bunten Schnipsel. Tief und dicht – eine stattliche Konfettidecke breitet sich über die Basler Straßen. Verschluckt jedes Geräusch. Federt jeden Schritt ab. Da werden sogar die Skigebiete in Graubünden neidisch. Dort träumen sie noch von einer so dichten Schneedecke.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Sommer







Wenn die Angler wieder im Rhein fischen,
ihr Zelt aufschlagen und am Lagerfeuer ihren frisch gefangenen Fisch grillieren,
begleitet von stillen Alphornklängen von den Alphornbläsern auf der anderen Uferseite,
wenn man morgens schon um 8 Uhr auf dem Flohmarkt dahinschmilzt in der Sonne
und Regenschirme zu Sonnenschirmen umfunktioniert,
wenn es reicht nachmittags um 5 Uhr in die Badi zu gehen,
nach 4 Stunden Siesta, weil es vorher eh zu heiss ist,
Wenn man um 18 Uhr das Haus verlässt und die Luft angenehm nach Holzkohle duftet
und einem Wurst-Rauchschwaden ins Gesicht wehen,
wenn an den Wochenenden zu frühen Abendstunden lange Autoschlangen durch die Berge kriechen
und die Ausflügler zurück von den türkisen Bergseen kommen,
dann ist man im Schweizer Sommer angekommen.

Montag, 22. Oktober 2012

34 1/2


Nach vierunddreissigeinhalb Stunden Zugfahren in nur einer Woche weiss man was man gemacht hat, beziehungsweise nicht gemacht hat. Im Zug kann man ja schliesslich nicht viel machen ausser sitzen und aus dem Fenster gucken. Ok, schlafen kann man auch noch (wenn sich nicht gerade zwei Leute drei Reihen vor einem neu kennenlernen und die ganze Nacht durchquatschen).

Es ist jedoch unglaublich wie man in so kurzer Zeit durch alle vier Jahreszeiten durchreisen kann. Aus dem herbstlichen, verregneten Chur ging es auf ins herrlich, verschneite Savognin. Übertroffen wurde das nur noch von der Winterlandschaft auf dem Oberalppass auf dem Weg nach Andermatt. Eigentlich wollten wir schon unser Snowboard rausholen, jedoch stiegen am folgenden Tag die Temperaturen beträchtlich an und wir konnten am See die Sommerfrische geniessen.

Weiter ging es also im Besagten (lauten) Nachtzug. Man hätte sich auf ein frühlingshaftes Erwachen freuen können, hätte man die Gelegenheit gehabt zu schlafen.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Schlagerparade

Wenn man wissen will, wie es sich in den 60er und 70er Jahren so gelebt hat, sollte unbedingt einmal im Leben auf der Churer Schlagerparade gewesen sein. Natürlich verkleidet, sonst kommt man sich vor wie von einem anderen Stern. Dann steht man am Strassenrand und guckt wie alte Vespas und VW Busse an einem vorbeifahren. Also ein bisschen wie Fasching (Fastnacht, Karneval). Mit dem einzigen Unterscheid, dass die ganze Zeit Schlager gespielt werden. Das geht dann den ganzen Tag und die ganze Nacht so weiter mit Schlager Konzerten und Schlager Disko bis man dann völlig verschlagert nach Hause geht.

Erkenntnis der Woche: Schweizer lieben es SMS zu schreiben. Ich habe in den letzten zwei Wochen schon mehr SMS bekommen, als in den letzten 5 Jahren auf Mallorca.



If one wants to know how it felt to live in the 60ies and 70ies, it is a must to go to the Chur Schlagerparade (German hit music parade). Of course, all dressed up, otherwise one feels like from another planet. Then one just stands at the roadside and looks how old Vespas and VW buses pass by. It's a bit like carnival. With the only difference that Schlager music is played the whole time. That goes on the whole day and night with Schlager concerts and Schlager disco until one goes home totally schlagered.

Insight of the week: Swiss love to write SMS. Over the last two week I got more SMS than the during the whole five years I lived on Majorca.

Dienstag, 15. November 2011

Langer Samstag

- 12 Stunden Kultur in Chur - 13 verschiedene Kulturhäuser, 70 verschiedene Veranstaltungen: Konzerte, Theater, Kunst, Urgeschichte und Natur. Ein Extrabus und viel Essen und Trinken. Aber wie schafft man all das in nur 12 Stunden?
12:00 Uhr, "Cheese!" Fotoausstellung im Rätischen Museum, dann aber schnell rüber ins Bündner Kunstmuseum. Die Führung über Otto Dix und Helmut Federle fängt schon an. Schnell noch zur Klibühni gehetzt, aber zu spät, der Theatersaal ist schon voll. Na dann eben ein kleines klassik Konzert im GKB Auditorium. Ganz schnell ist es auch schon 15:00 Uhr, Zeit zum Mittagessen. Noch kurz mit Cecilia und Leo zum Kuchen essen am Martinsplazt verabredet, aber bloss nicht zu viel kostbare Zeit verlieren. Auf Wunsch gehts weiter ins Bündner Naturmuseum. Zwischen Rehen, Schmetterlingen und Gestein veliert man schnell die Zeit. 17:00 Uhr schon rum, jetzt habe ich ja das Strassentheater der "Scuola Teatro Dimitri" verpasst. Zur Führung "ein Bild entsteht" schaffe ich es auch nicht mehr. Ach, was ist das denn hier? Ein Feuerzauberer in der Rathaushalle. Aber dann muss ich auch schon weiter. Im Kulturforum Würth fängt gleich der Wokshop "Fiat Lux" an. Zum Glück habe ich auch noch einen Platz bekommen. Eine halbe Stunde später war meine Weihnachtskarte auch schon fertig. Bevor um 22:00 Uhr das Konzert in der Klibühni anfängt, noch schnell ein bisschen Dim Sum Glasnudeln runtergeschlungen. Danach gings musikalisch weiter auf einer Klangreise durchs Rätische Museum. Mit einem Klavierkonzert von Nancy Elizabeth Cunliffe wurde der Tag dann gemütlich-stehend in der Wekstatt Kultur Bar abgeschlossen. Ein langer Samstag ist vorbei.

Erkenntnis der Woche: Ich würde behaupten, dass Schweizer die besten Energy-Drink Kunden sind, die es auf der Welt gibt. Jeden Tag trinkt man hier mindesten einen Energy-Drink, aber nach einem Tag wie diesen, weiss ich auch warum...



- 12 hours of culture in Chur - 13 different cultural houses, 70 different events: concerts, theater, art, prehistory and nature. One extrabus and a lot of food and drinks. But how do you manage all this in only 12 hours?
12:00 o'clock, "Cheese!" photo exhibition in the Rätisches Museum, but then rapidly over to the Bündner Kunstmuseum. The guided tour about Otto Dix and Helmut Federle is starting already. Then a fast race to the Klibühni, but too late, the theater auditorium is already fully booked. Well then, there is a little classical concert in the GKB auditorium. And then it's already 15:00 o'clock, time for lunch. A quick meeting with Cecilia and Leo at Martinsplatz, but not to lose too much of precious time. On demand we go on to the Bündner natural museum. In between deers, butterflies and stones the time wanders off quickly. 17:00 o'clock already has passed, now I missed the street theater "Scuola Teatro Dimitri". For the guided tour "ein Bild entsteht" it's too late as well. Oh, but what's that? A fire-magician. But then I have to go on. The workshop "Fiat Lux" at the Kulturforum will star soon. Luckily I got a free seat. And half an hour later the Christmas postcard was done. Before the concert at Klibühni will start at 22:00 o'clock, I rapidly gobbled down some Dim Sum glass noodles. After that it went on in a musical way with a sound-journey  through the Rätische Museum. With a piano concert by Nancy Elisabeth Cunliffe the day ended comfy-staying at the Werkstatt Kultur Bar. A long saturday is over.

Insight of the week: I guess, Swiss are the best energy drink buyers in  the whole world. Every day they drink at least one energy drink, but after a day like this, I know why...

Weihnachts Postkarte | Christmas postcard

Montag, 7. November 2011

8. Woche | 8th week

Ich möchte euch meine französich Hausaufgaben nicht vorenthalten. Die Aufgabe war eigentlich, die Schweizer Gewohnheiten mit denen der Spanier zu vergleichen. Da ich aber kein Schweizer bin, habe ich es einfach umgedreht...
"Sich erinnern den Fernseher um 20:15 einzuschalten, grosse Pause zwischen 12:00 und 13:00 Uhr, vor 18:30 Uhr einkaufen gehen: was für eine Konfision, alles ändert sich, wenn man aus Spanien in die Schweiz zieht.
Für mich ist es viel zu früh um 12:00 Uhr Mittag zu essen. Ich habe dann keinen Hunger! Aber um 15:00, mitten im Unterricht, da sterbe ich vor Hunger. Normalerweise habe ich bis 17:00 Uhr Unterricht. Das ist zu spät für mich. In Spanien habe ich schon um 14:00 Uhr Schluss gehabt, um 15:00 war ich schon längst zu Hause beim Mittag essen. Hier bringe ich mein Mittagessen in einer Tupperdose in die Uni mit.
Und wann kauft man eigentlich ein in der Schweiz? Bis 17:00 Uhr bin ich in der Uni, danach ein bisschen Sport, aber der Supermarkt macht ja schon zwischen 18:30 und 19:00 Uhr zu...

Es gibt allerdings eine Sache die ich in Spanien hasse, die spanische Siesta, wenn alle Läden zu haben. Aber hier, was für eine Überraschung am Montag! Alles hat zu!"

Erkenntnis der Woche: Die Schweiz ist das einzige Land "in das" man zieht, in alle anderen Länder zieht man "nach". Wozu braucht den die Schweiz bitte einen Artikel?



I just don't want to keep back my French homework from you. The exercise was to write about Swiss habits and compare them to Spain. But as I am not Swiss, I just turned the exercise around...
" Remember to switch on the telly at 20:15, lunch break between 12:00 and 13:00 o'clock, get the shopping done before 18:30: what a confusion to move from Spain to Switzerland.
For me it's just too early to eat lunch at 12:00 o'clock. I'm not hungry then! But at 15:00, during lesson, I'm starving to death. Normally I'm at uni till 17:00 o'clock. That's to late for me. In Spain I got out of uni at 14:00, at 15:00 I already had lunch at home. Over here I have to bring my lunch in a tupper ware with me.
And when do one actually do the shopping in Switzerland? I'm at uni until 17:00, after that a little bit of sport, but the supermarket already closes between 18:30 and 19:00...

But there is one thing I hate about Spain, and that's the Spanish siesta when all the shops are closed. But over here, what a surprise on monday! All shops are closed!"


Insight of the week: In German language Switzerland has the article "Die" and is the only country which does so, so if you say "to move to Switzerland" the whole grammar will change.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Anken

Kuhherde bei Tamins | Cow flock near Tamins

Wer die Wahl hat, hat die Qual. 
Hier muss man sich nicht nur entscheiden, wieviel Butter man kaufen möchte, nein man muss auch noch ganz genau wissen, wozu man sie braucht. Wozu zum Beispiel braucht man extra Kochbutter? Spritzt Bratenbutter nicht? Was ist Vorzugsbutter? Muss ich die automatisch den anderen Buttern vorziehen? Aber wozu gebe es dann überhaupt noch die Anderen... Ausserdem gibt es auch noch Die Butter. Das ist sie dann doch eigentlich, die, die man kauft.
Praktisch wird es dann bei den Mengen. Es gibt hier nicht nur die normale 250 Gramm Packung. Nein, man kann sich auch für die kleinere 100 Gramm Variante entscheiden. Oder reichen auch 5 Gramm?
Am Ende geht es dann nur noch um Töpfchen oder doch lieber die gewohnte Papierhülle.

Erkenntnis der Woche: In Spanien geht man in den Wald, um alleine zu sein. In der Schweiz geht man in den Wald um Leute zu treffen.

Spoilt for choice.
Over here one has not only to choose how much butter one wants to buy, but one also has to know exactly for what the butter is needed. What is cooking-butter (Kochbutter) needed for? Does frying  butter (Bratbutter) not sizzle? What is preferred butter (Vorzugsbutter)? Do I have to prefer that butter automatically? But why would there still be the other butter... Furthermore there is The Butter. Isn't that the butter one has to buy?
Convenient are the portions. There is not only the normal 250 gram butter. No, over here one can decide just for the smaller 100 gram alternative. Or are 5 gram enough?
In the end it's only about butter in a potty or rather in the familiar paperwrap.

Insight of the week: In Spain one goes to the forest to be alone. In Switzerland one goes to the forest to meet people.

Sonntag, 16. Oktober 2011

L


Jetzt kann ich endlich voller Stolz sagen: "Wer hat's erfunden? Die Schweizer." Seit Montag kann ich mich in der ganzen Schweiz für ein Jahr wie eine Schweizerin bewegen. Dafür muss ich jetzt immer ein fliederfarbenes Mäppchen mit meinem L-Ausweis herumtragen. Falls ich kontrolliert werde...
Ich könnte jetzt sogar 14 Tage die Woche arbeiten. Zum Glück hatte ich mein Konto bei Postfinance eröffnet, wohl die einzige Bank, an der man sein Bankkonto auch ohne Aufenthaltsbewilligung eröffnen kann. Sonst hätte ich wohl immer noch kein Konto.
So, mal sehen wie es sich als L-Schweizerin in der Schweiz so lebt...

Erkenntnis der Woche: "Schmecken" ist "Riechen" und "Riechen" ist "Schmöcken". Wenn also hier jemand zu dir schmeck mal sagt, bloss nicht abbeissen, nur riechen! Wenn man da mal nicht durcheinander kommt...

Finally I can say with complete pride: "Who invented it? The Swiss." Since Monday I can move around the whole Switzerland like a Swiss. In exchange I have to carry a lilac file with my L-Identification with me. In case I get controlled...
Now I could work 14 days a week. And I am lucky enough to have opened my bank account at the Postfinance, the only bank where can open an account without residence permit. Otherwise I guess that I still wouldn't have a bank account.
Well, let's see how life is like as a L-Swiss...

Insight of the week: "Schmecken" (to taste) is "Riechen" (to smell) and "Riechen" (to smell) is "Schmöcken" in Swiss-German. So, if someone says to you schmeck/taste it, don't bite off, just smell. Better don't get confused with that...


15 x 25 cm, Schmincke watercolours and Rembrandt soft pastels on Arches paper.